Das war der 1. Karstadt-RuhrMarathon (11.5.2003)

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Ja, schön war es. Ich war positiv überrascht.
Unsere Startunterlagen kamen erst kurz vorher, und im Internet-Forum machte sich etwas Unmut breit. Ich hatte etwas Bedenken, aber unnötig.
War das Wetter am Wochenende vorher noch ziemlich warm, schien es diesmal besser zu werden. Ich mag es kühl. Aber:
Wettervorhersage 4 Tage vorher: Bedeckt, Regen, kühl
Wettervorhersage 3 Tage vorher: Bedeckt, einzelne Tropfen, kühl
Wetter am Lauftag, 8 Uhr: Vereinzelte Wolken, kühl
Wetter am Lauftag, 9 Uhr: Sehr wenig Wolken, sonnig
Wetter am Start, 9:30 Uhr: Wo ist mein Schwamm?
Die Anreise am Tag vorher war problemlos, die Unterlagen haben Ingo und ich schnell bekommen. Es gab einen Rucksack als "Kleidersack". Ich hatte darauf jede Menge Werbung befürchtet, wurde aber auch hier positiv überrascht. Nur das Emblem des Marathons ist drauf zu sehen, okay, KARSTADT ist schon etwas zu fett. Auch war der Rucksack nicht zu klein, so daß auch alles rein ging.
Danach ein Gang über die Messe, wo ich nach einer Laufuhr mit Pulsmessung und Stoppuhr mit Zwischenzeiten suchte. Ich wurde am Stand von Polar fündig, wo ein Protrainer XT als Auslaufmodell für 60 statt 140 Euro angeboten wurde. Wie gut, dass der RunnerShop nicht pünktlich liefern konnte...
Danach ein kurzes Treffen mit Angelika und ihrem Mann Hugo. Bisher kannte ich Angelika nur per Mail und Laufberichten. Es war nett, sich mal persönlich zu sehen. Und nicht zum letzten Mal.
Auf der Pasta Party war von Party nicht viel zu spüren, aber die Nudeln mit Tomatensauce und Parmesan waren durchaus essbar. Auf das Freigetränk haben wir angesichts der langen Schlange verzichtet.
Das Gästebett bei Ingos Eltern war gut, störende Geräusche wie in Paris gab es auch nicht. Nach 7 Stunden Schlaf wurde ich um 6 Uhr von alleine wach, der Wecker stand auf 6:15. 6:30 Frühstück, 7:30 Abfahrt. Ingos Vater brachte uns zum Start. Die Kleiderbeutel wurden in die entsprechenden, nach Disziplin und Startnummern sortierten LKWs verfrachtet. Noch ein Toilettengang, schon waren wir fertig - und es war noch eine Stunde bis zum Start. Trotz leichter Bekleidung war es in der Sonne nicht zu kalt. Die Skater blockierten noch den Startbereich, deshalb standen wir noch etwas weiter hinten. Auf einmal stand Angelika wieder neben mir, in Begleitung ihres Fanclubs.
Helmut Hardy und Angelika Roedder am Start
Helmut und Angelika am Start
Nach dem Start der Skater gingen wir selbst in Position. Ich war dem ersten Startbereich zugeordnet, was meiner "Renntaktik" entgegen kam: Die erste Hälfte wollte ich recht schnell laufen, die zweite Hälfte eher gemütlich. Im Trainingsplan stand ein Halbmarathon-Wettkampf mit einer Zielzeit von 1:25. An eine solche Zeit war natürlich nicht zu denken. Schon garnicht unter diesen Umständen: Es wurde immer wärmer, und die Strecke war mit 371 Höhenmetern auch nicht ganz anspruchslos.
Es lief auch ganz gut: 44:29 für die ersten 10 km, 44:44 für die zweiten 10. Der Puls lag bei 155, also im "grünen" Bereich, den ich auf 148 bis 158 eingestellt hatte. Halbmarathon knapp unter 1:34, das war okay.
Danach ging ich erst mal links an einen Baum, dann rechts an eine Verpflegungsstelle. Kurze Pause für ein PowerGel, gemütlich trinken, dann weiter.
Die Gschwindigkeit sank um fast eine Minute pro Kilometer, der Puls um 10 Schläge. An den Verpflegungsständen nahm ich mir Zeit, "duschte" mit einem Schwamm, trank gemütlich und dann weiter. Ab und an mal ein Schwätzen mit Mitläufern, die Zuschauer zum Klatschen motivieren.
Das Publikum war überhaupt gut drauf und feuerte uns an. Kein Wunder, war ja auch ein gutes Wetter für sie.
Auf den letzten Kilometern wurden auch meine Beine etwas müde. Die Motivation, noch viel rauszuholen war auch nicht da. Also lieber noch ein paar "Geher" zum Weiterlaufen motivieren.
Die letzten 200 Meter waren ein echter Erlebnis. Zusammen mit einem Mitläufer forderte ich alles von den zuschauern, und sie von uns. Es war super. Dann sehe ich die Uhr an der Ziellinie. Sie zeigt 3:25:02. Na, denke ich, eine Zeit von 3:25 netto ist also noch drin. Die Beine in die Hand, Endspurt, die Zuschauer jubeln, 3:25:20 zeigt die Uhr, also ich die Ziellinie überquerte. Geschafft!
Helmut Hardy im Ziel
Helmut im Ziel
Zieht man die 28 Sekunden ab, die ich vom Startschuß bis zur Startlinie gebraucht habe, ergibt sich die Nettozeit von 3:24:52. Mein drittschnellster Marathon - nicht schlecht für einen "Trainingslauf".
Im Ziel gab es alles, was das Herz begehrte: Wasser mit Zitronengeschmack, Cola, Apfelschorle, Äpfel, Birnen, Bananen, Müsliriegel, sogar zwei Gartenduschen, unter denen man je nach Lust und Notwendigkeit Kopf oder Füsse kühlen konnte.
Anschliessend gab es die Finisher-T-Shirts und die "Kleiderbeutel". In "meinem" LKW gut organisiert nach wenigen Sekunden, bei Ingo chaotisch nach 45 Minuten. Die Duschen sollen kalt gewesen sein, deshalb habe ich sie mir gespart.
Ingos Vater holte uns am nahe gelegenen Theater ab und es ging wieder heimwärts. Die Geschichte mit der Deutschen Bahn spare ich mir diesmal - den Theatertermin habe ich jedenfalls verpaßt.

Prädikat: Empfehlenswert

Helmut Hardy