Laufbericht vom Monschau Marathon 10. August 2003

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Im Juli und Auguist war ich viel unterwegs. Aber zum Monschau-Marathon habe ich kurz in Aachen Stopp gemacht. Und es hat sich gelohnt.

Dies war vielleicht der schönste Marathon (hoffentlich nicht der einzige) in meinem Leben: eine landschaftliche Augenweide, beste Betreuung und nette Begleiter. Ich startete mit Gerhard Burhhard und dessen Freund, und wir blieben eine Gruppe bis wenige Meter vor dem Ziel. Als Walker angemeldet starteten wir um 6.30 in Eiseskälte, und es dauerte eine gute halbe Stunde, bis ich halbwegs Betriebstemperatur erreicht hatte.

Die Stimmung war heiter wie das Wetter, und stieg mit den Temperaturen. Wir haben viel erzählt und viel gelacht, und die schwierigen Stellen hatte ich kaum bemerkt, wenn Gerhard nicht darauf aufmerksam gemacht hätte. Unterwegs übernahmen wir noch die Erstversorgung einer Läuferin, die vor unseren Augen gestürzt war und sich verletzt hatte. Das hat uns ca. 20 Minuten gekostet, aber wir werteten sie als dankbare Pause, bevor wir konzentriert auf unsere Füße den Lauf wieder aufnahmen. Die "richtigen" Berge sind wir von Anfang an gegangen, die Erfahrungen von Gerhard zahlten sich durchweg aus, wie auch die Zufuhr von isotonischer Flüssigkeit und wenig Nahrung.

Angelika Loeper
Angelika unterwegs

Der "Schmerzpunkt" blieb aber auch bei mir nicht aus, bei km 33 wurden meine Oberschenkel verkrampft schmerzhaft und steif. Nach ein paar Kilometern kleinerer Schritte lag der Schmerz im Rahmen eines leichten Muskelkaters, vor allem im Bauch. Ich frage mich, ob der Muskelkater vom Laufen und vom Lachen herrührte.

Die letzten Kilometer sprintete Gerhard voraus, der sich endlich auslaufen konnte. Wir trotteten hinterher und liefen unter großem Beifall um 12.00 Uhr mit Glockengeläut nach 5:28:50 ins Ziel ein. Das war ein ganz tolles Gefühl!

Meine Muskeln waren eine ganze Weile noch klamm, und am Nachmittag hatte ich starke Kopfschmerzen, aber die Treppen in den vierten Stock meiner Wohnung machten mir weniger zu schaffen, als ich mir nach den Vorwarnungen von Helmut vorgestellt hatte. Am nächsten Tag war ich bis auf leichten Muskelkater wieder fit, der mir genau andeutete, an welchen Stellen noch etwas Wachstum nötig ist.

Der Lauf, zu dem ich mich ganz spontan entschlossen hatte, hat meinem Körper nicht geschadet und meiner Seele richtig gut getan. Vielleicht brauche ich doch noch neue Laufschuhe, gezielteres Training, etwas Muskelaufbau an den "richtigen Stellen" und vor allem fröhliche Begleiter, um in den Geschwindigkeitsrausch zu vefallen, der bei mir um 4:30 h liegen könnte.

Das T-Shirt habe ich meinem ältesten Sohn geschenkt, die Streckenkarte habe ich mir an die Wand gehängt, und ich schaue sie mir immer wieder an, wenn ich mich klein und schwach fühle.

Und ich staune: "Das habe ich geschafft!"

 

Angelika