Das war der 2. Karstadt-RuhrMarathon (25.4.2003)

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Der Marathon war am Sonntag, den 25.4.2004. Aber los ging es schon am Freitag. Da habe ich meinen Freund Manfred im Klinikum besucht. Und wie ich da so an seinem Bett saß, wurde mir auf einmal etwas schummrig. Kurze Zeit später standen 3 Leute um mich herum und fragten, ob ich weiß, wo ich bin. Wußte ich. Aber eine halbe Minute fehlte mir. Dann vier Stunden in der Ambulanz: EKG, Blutdruck, Blutprobe. Nix, alles klar. Zwischendurch war Martine gekommen und wir gingen dann zusammen noch mal zu Manfred hoch. Oben wurde mir wieder schummrig, ich ging aus dem Raum und setzte mich im Flur auf den Boden. Und schon wieder standen drei Leute um mich herum.

Nach einer kurzen Erholungspause fuhr ich mit dem Taxi nach Hause, ruhte mich auf dem Sofa aus und aß jede Menge.

Kann man so Marathon laufen?

Am nächsten Morgen ging es mir wieder gut, deshalb direkt raus in den Wald. Gut 5 km, ohne Probleme. Okay, dann kann ich auch laufen!

Sonntags klingelte der Wecker um Fünf. 5:15 Uhr stand Rainer in der Tür, kurzes Frühstück und ab nach Essen. Um 7:00 Uhr waren wir wie geplant da. Ds Abholen der Startnummern ging fix und die ChampionChips wurden getestet. Zusammen mit den Startnummern gab es eine Sporttasche und eine Trinkflasche, was wohl die nicht ganz billige Startgebühr etwas versüssen sollte.

Nun mußten wir uns schon umziehen, denn die Tasche mußte am Ziel abgegeben werden und wir dann 'nackt' zum Start fahren. Nicht sooo toll, aber es war trocken und nicht so kalt, wenn man einen Platz in der Sonne suchte.

Wir waren früh am Start, erledigten was man so macht, saßen in der Sonne und hörten den Start der Rollis und der Skater.

Dann gingen wir langsam in den Startbereich, wo wir Patrick und Günter trafen. Die wollten eher 3:15 - 3:20 laufen, während Rainer und ich eher knapp unter 3:30 bleiben wollten. Ursprünglich hatte ich mir etwas mehr vorgenommen, aber nach der Episode vom Freitag...

Pünktlich um 10 Uhr ging es los, nach einer Minute waren wir an der Startlinie. Wir wunderten uns, wieviel Leute vor uns waren und rollten das Feld schnell von hinten auf. Schon bald trafen wir Patrick. Wir überholten ihn, aber kurze Zeit später war er wieder vor uns, dann wieder wir bei ihm. So blieben wir eine Zeit lang zusammen.

Ich schwitzte schon auf den ersten Kilometer ziemlich und beschloß, viel zu trinken. Aber ausser Wasser gab es leider nichts.

Eine Zeit lang war die Strecke recht langweilig, über eine lang gezogene Strasse, ohne viele Zuschauer. Dann ging es mitten durch das Opel-Werk, mit musikalischer Begleitung.

Es war wie so oft: EIGENTLICH sind wir viel zu schnell.

Den Halbmarathon hatte ich nach 1:38:29.

Irgendwo hier verloren wir Rainer, ein paar Kilometer später setzte Patrick sich nach vorne ab. Nun mußte ich alleine weiter.

Auch an der PowerBar-Station gab es nur Wasser zu trinken. Dafür wurden dort PowerGels verteilt, von denen ich aber auch eines in der Tasche hatte. Das holte ich dann kurz vor der nächsten Verpflegungsstelle raus. Dort gab es dann aber endlich auch andere Getränke: Apfelschorle, Cola, Isotonisches. Ich gönnte mir ein paar Sekunden Pause und nahm in Ruhe mein PowerGel mit etwas Cola. Am nächsten Grünstreifen machte ich dann noch eine Pause und gab etwas Flüssigkeit von mir.

Es wurde anstrengend, aber ich fühlte mich ganz gut. Die Zuschauer, die jetzt in Massen am Rand standen, feuerten mich immer wieder an. Super! Ein Schild: 'Letzte Steigung in Gelsenkirchen - 30 Prozent' mußte ich aber doch etwas unfein mit meinem Mittelfinger kommentieren.

Das war nicht die letzte Steigung, auch in Essen gab es noch ein paar kurze, knackige Anstiege, an denen ich viele Läufer einsammeln konnte. Langsam kan das Ziel in Sicht, nicht optisch, aber mental.

Rechnen konnte ich noch. 3:20 waren noch drin, aber es würde knapp. Wann sollte ich zum Endspurt ansetzen?

Ein Kilometer noch, 3:15. Jetzt aber schnell.

Auf der Zielgeraden überhole ich ungern, aber es war nötig.

Da ist die Matte, Zeit satt. Aber war das schon das Ziel?

Nein, noch eine Kurve, noch 100 m. 3:19:57, knapp geschafft.

Noch vor den Verpflegungsständen treffe ich Günter und Patrick, die beide mit 3:17 ins Ziel gekommen sind. Etwas trinken, etwas essen, dann mal sehen, wo Rainer ist. Auf einmal steht er neben mir; ich hätte ihn glatt übersehen.

Zusammen holen wir unsere Funktions-Finisher-T-Shirts und unsere Taschen. Umziehen, noch eine kurze Pause, dann machen wir uns auf den Heimweg.

Also: Super Wetter, tolles Publikum!


Helmut Hardy