Nach dem Lauf ist vor dem Lauf:
mein erster Doppeldecker am 05./06.11.2005


Ich wollte immer mal einen Doppeldecker laufen, also einen Marathon am Samstag und noch einen am Sonntag. Mein letzter geplanter Marathon für dieses Jahr war der Rursee-Marathon am 06.11.2005. Ich musste also nur noch einen Marathon am Tag vorher laufen.
Tobias wollte um den Hangeweiher-Park (Freibad in Aachen) einen Marathon laufen. Deshalb haben wir uns entschieden, beides zu kombinieren und einen Doppeldecker zu laufen.
Samstags waren wir um 13 Uhr auf dem Parkplatz verabredet. Vincent war auch dabei und hat sich um die Verpflegungsstation gekümmert. Die Runde ist ca. 2.43 km. Um die Marathon-Distanz zu schaffen, müssen wir also 17 mal um den Hangeweiher laufen und dazu eine kleine Runde.

Das Wetter war leider nicht mehr so schön wie am Vormittag aber immerhin war es angenehm. Schon auf der ersten Runde ist Rainer mitgelaufen. Er musste uns aber am Ende der 4. Runde verlassen. Markus ist auch vorbeigekommen und hat uns kurz mit dem Rad begleitet. Wir haben bei jeder 2. Runde an der Verpflegungsstelle angehalten. Das Angebot war viefältig: stilles Wasser, Apfelsaft, Cola, warmer Tee, Müsliriegel, Aprikose und Kekse.
Tobias und ich sind ganz gleichmäßig gelaufen. Irgendwann haben wir bemerkt, dass wir schon 10 Runden hinter uns hatten. Zu zweit war es gar nicht langweilig.

 
Tobias und ich laufen gleichmässig. Gute Verpflegungsstelle.

Ab und zu mussten wir schmunzeln, denn Spaziergänger fragten Vincent, was da los sei. Ein Läufer hat sogar gefragt, wo man solche Dienstleistungen im voraus bestellen kann.
Später wurde es langsam dunkel und frisch. Das Schöne für mich war, dass ich gar keine Schmerzen an den Achillessehnen hatte, die mir in der letzten Zeit Sorgen gemacht hatten. Es lief einfach gut. Nach 17 Runden sind wir im Park gelaufen, rund um den See und schon war der Marathon geschafft (4:10:50).


Zieleinlauf

Im Prinzip ist nach einem Marathon erstmal alles vorbei. Aber heute nicht. Nach dem Lauf ist vor dem Lauf. Als ich zu Hause war, ging ich Richtung heisse Badewanne um zu entspannen. Zu meiner Überraschung habe ich nach dem Marathon keinen einzigen Sehnenschmerz. Auch wenn ich es ungern nach einem langen Lauf tue, musste ich heute wieder etwas mehr essen.
Beim Aufstehen am Sonntag war ich zwar ein wenig müde, aber auch nicht mehr als sonst.

Alles schien perfekt für den Rursee-Marathon. Schon früh war das Wetter sonnig und es versprach ein sehr schöner Tag zu werden.
Ich bin mit Vincent nach Einruhr gefahren. Parken, sich nachmelden, alles kein Problem. Ich traf Tobias, Helmut und Martine und ganz viele andere LäuferInnen (Andreas und Joachim aus dem Team Laufcampus, Dieter, Georg, Silke, Volker, usw.).
Das Läuferfeld ist pünktlich gestartet und ich bin mit Tobias und Resi losgelaufen. Es wurde viel diskutiert und die Strecke ist so schön, dass man immer ein Auge für die Umgebung hat.
Nach 11 km kam eine lange Steigung und auch wenn ich mich in dem Moment gut fühlte, hatte ich ein wenig Angst um meine Sehnen und dachte, sie würden sich beschweren, wenn ich die Steigung zu langsam bewältige. Ich lief ein Stück schneller, aber dadurch lief ich nicht mehr mit Resi und Tobias. Bis km 20 bin ich gleichmäßig gelaufen. Auf manchen Streckenabschnitten war ich allein und langsam ließ sich die Müdigkeit spüren. Bis km 26 musste ich kämpfen um vorwärts zu kommen. Es war auch ab und zu windig. Bei den steilen Steigungen bin ich hoch gegangen, um meine Kräfte zu sparen und meine Sehnen zu schonen. Es hat ziemlich gut geklappt, denn am Ende hatte ich keinerlei Schmerzen. Dann lief es besser und schon war ich hinter km 30, wo mehrere Steigungen hintereinander zu bewältigen sind. Bei jeder Verpflegungsstation habe ich in aller Ruhe getrunken. Bei km 34 holte mich Volker ein und lief weiter. Es schien ihm gut zu gehen, auch wenn er die km in den Beinen zu spüren begann. Ich lief mein Tempo weiter. Bei km 38 war die letzte Verpflegung. Silke kam von hinten und lief weiter. Ich lief dann zu ihr und entschied, bei ihr zu bleiben. Ich fragte mich trotzdem, ob es eine gute Idee für sie war und habe sie gefragt, ob sie doch lieber alleine sein möchte. Bis zum Ziel habe ich versucht, mein Tempo an ihres anzupassen, damit es für sie nicht zur Quälerei wird, aber ich wollte sie auch ein bisschen ziehen. Ich fand, sie kämpfte ganz gut und irgendwann haben wir Volker eingeholt und zu dritt sind wir Richtung Einruhr gelaufen. Ich versuchte, ihnen Mut zu machen "es ist nicht mehr weit", "noch ein kleines Stück und schon ist Einruhr da", "ab km 39 geht es schnell". Und es war tatsächlich so. Die km-Schilder waren am Ende nicht so richtig positionniert und die km 40 und 41 waren dementsprechend sehr kurz. Wir drei haben im Zielkanal noch einen Endspurt geschafft und nach 4:22 waren wir alle glücklich da.


Zieleinlauf

Fazit: ich bin sehr froh, meinen ersten Doppeldecker geschafft zu haben.
Und wie wär's nächstes Mal mit einem Marathon dazu am Freitag?

 

Sylvie



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