Bericht vom Eifelsteig-Erlebnislauf
7. – 10. Juni 2007
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Nach genau einem Monat "Ruhe" möchte ich sehr gerne wieder ein Stückchen laufen. Weil ich gerne meine Grenzen testen möchte, habe ich mich für den "Eifelsteig" entschieden.

In der Ausschreibung lese ich "Lauf über den 'alten' Eifelsteig 7.-10. Juni 2007 (7. Juni ist Fronleichnam)"

Hier stehen die Wörter Eifelsteig und Fronleichnam.
Das kann man folgender Weise übersetzen:
   Eifel = schönes Gebiet, schwere Routen, wenig Leute
   Steig = klettern
   Fronleichnam = fröhliche, menschliche Überreste (also: viel Spaß gehabt, aber Patient leider gestorben).
Wenn man daran glaubt, dass der Name Vorhersagekraft hat, habe ich eine gute Wahl getroffen.

Der Eifelsteig, oder genauer der alte Eifelsteig, ist eine viertägige Wanderstrecke im Herzen der Eifel von fast 100 Kilometer Länge. Mann spricht über den alten Eifelsteig, weil es ab Ende 2007 eine Wanderstrecke von Aachen nach Trier über mehr als 300 km geben wird. Diese wird auch Eifelsteig heißen. Schön ist, dass man von dieser Wanderstrecke sagt, dass "Verlaufen unmöglich" ist. Hierüber werde ich noch einige Bemerkungen machen.

Man beabsichtigte von Aachen in die Nähe von Rurberg zu laufen. Ein dicker Marathon also. Dort wollte man in den Eifelsteig einsteigen, dann den Eifelsteig in zwei Tagen laufen und abschließend als Nachtisch noch mal eben ein Marathönchen zurück nach Aachen.

Weil es nach der zweiten Etappe nur 16 Schlafplätze gab, war die Anzahl der Teilnehmer des ganzen Festes auf 14 beschränkt. Um einzelne Etappen mitzulaufen war jeder von Herzen willkommen. Bram van der Bijl, Willem Mütze, Henk Sipers, Thijs van Heugten und ich formten die Niederländische Delegation. Außerdem lief Ruud Jakobs noch die Etappen 2 und 3 mit. Für Belgien wurde die Ehre hochgehalten durch Luc de Jaeger.

Also: verschiedene Hügel, mehrere Tage, mehr als genug Kilometer, schweres Gelände, nur das Notwendigste organisiert, nicht zu groß und bloß kein Stress waren die Schlüsselwörter.

Die Ehrlichkeit gebietet zu sagen dass es sehr angeberisch ist überall zu erzählen "ich gehe 200 km laufen"; aber das Gefühl "was mache ich jetzt wieder" beschlich mich sehr regelmäßig. Ich weiß, dass ich im Stande bin, einen Marathon zu laufen. Ich kann auch einen Ultra vollbringen. Ich weiß, dass ich auf technisch schwierigen Kursen mit meiner Lumpigkeit und meinem Gewicht schwer arbeiten muss. Und ich weiß auch, dass ich den Tag nach einem schweren Lauf schon auslaufen kann, aber wieder eine lange Strecke laufen ist eine andere Geschichte. Mit anderen Worten: das Wort "Herausforderung" ist hier am Platz!

Immer öfter höre ich, dass Laufen eine Sache des Geistes ist. Ich bin absolut nicht so ein "tsjakka-Rufer" (es gibt in Holland einen "Star", der den Leuten erzählt, dass man alles kann, wenn man es bloß will. Bei allem, was er tut, ruft er immer "Tsjakka"). Also wenn man bloß an irgendetwas glaubt, dann kann man alles. Dass das nicht funktioniert, habe ich in diesem Jahr wieder in Rotterdam sehen können!. Ich finde, dass man eine (sehr) gute Grundlage haben muss und dann muss und kann man an sich selber glauben und kommt dann ein ganzes Stück weit. Also habe ich nach einiger Zeit aufgehört mit der Frage "kannst du das?" und bin dazu übergegangen "Ich tue und genieße es!"

Dass ich jetzt einen Bericht über dieses Abenteuer schreibe, beweist, das es gewirkt hat.

Für de genaue Route, die wir gelaufen sind, und viele Photos von der sehr schönen Umgebung verweise ich auf meine Webseite www.loopplezier.tk.

Tag 1 Aachen - Rurberg

Nachdem ich Henk Sipers, Thijs van Heugten und Luc de Jaeger abgeholte hatte, bin ich durch mein GPS schnell und problemlos zu dem Haus des Ausrichters Helmut Hardy in Aachen gefahren. Während der Fahrt fiel mir auf, dass ich durch das Laufen längerer Strecken mein Vermögen verliere, Abstände einzuschätzen. Zum Beispiel: wenn die nette Dame in meinem GPS sagt "nach 800 Metern links"; fahre ich, gehorsam wie ich bin, dann auch gleich nach links. Sehr schnell realisiere ich dann, dass es noch keine 800 Meter sind. Aufmerksam wie ich bin korrigiere ich das einstweilen. So gelingt es mir immer wieder auf den kurzen Stücken, die ich fahre, mir deutsche Autofahrer zum Freund zu machen.

Nach der Begrüßung und dem Kennenlernen der anderen Teilnehmer deponierten wir das Gepäck im Begleitwagen und starteten pünktlich um 10 Uhr. Wenn ich mich nicht irre, waren 17 Läuferinnen und Läufer am Start.

Es war für mich eine sehr beeindruckende Gruppe. Als ich hörte, was die hier zusammengekommenen Läufer schon in ihren Beinen hatten, war ich schwer beeindruckt. Da hörte man von Badwater, Mali, Yukon und ich weiß nicht wie viel 100km und 24 Stunden bis zu 100 Marathons, wovon der Schnellste in 2:43 h war. Dazwischen steht man dann als einfacher Hobbyläufer. Ich kann nicht verbergen, dass meine geistige Vorbereitung einen großen Schlag bekam. Ich war also sehr schnell ziemlich still. Glücklicherweise dauert das bei mir nie richtig lang.

Nach weniger als einem Kilometer hatten wir die Bebauung von Aachen schon hinter uns gelassen und konnten die schöne Landschaft genießen. Die Route war nicht ausgeschildert, also mussten wir als Gruppe zusammen bleiben. Das ist ein sehr soziales Etwas und gibt Gelegenheit, mit allen Läufern etwas zu plaudern.

Das Laufen in einer Gruppe finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Was mir auffiel war, dass einige Läufer ziemlich schnell das Tempo drosselten und schon mal ein Stück gingen. Als unerfahrener Läufer blieb mir nichts anders übrig, als mich anzupassen. Es bleiben ja immerhin 4 Tage und 200 km. Die Tempowechsel fand ich nicht angenehm und ich spürte, dass auch andere Läufer lieber gelaufen wären, wo andere gingen. So war der Vorschlag, die Gruppe in zwei Gruppen aufzuteilen, sehr schnell geboren.





Nachdem knapp 20 Kilometer genossen waren, wurde es Zeit für die erste Pause. Bei einer sehr netten Dame im Garten standen die Stühle bereit und ein wahres Festbankett war ausgerichtet. Verschiedene Sorten Obst, Kekse, Butterbrote und Getränke warteten auf uns. Was kann laufen doch ein Genuss sein! Nach einer sehr üppigen Pause und dem Genuss der vielen leckeren Sachen konnten wir unsere Rucksäcke auffüllen und unsere Reise fortsetzen.






Obwohl einige Läufer GPS-Systeme mit hatten und die Route entsprechend vorbereitet war, geland es uns einige Male eine "bessere" Route zu laufen.
Im Lauf des Nachmittags kamen wir in der Jugendherberge von Rurberg an. Nach einer sehr angenehmen Dusche hatte ich meine ersten 45 Kilometer vollbracht und das Abendessen mehr als verdient.

Viele Leute in meiner direkten Umgebung finden, dass ich ein großer Esser bin. Ich habe hier Bram "bei der Arbeit" gesehen. Ich fühlte mich auf dem Gebiet des Laufens immer schon als kleiner Junge in Vergleich zu Bram. Auf dem Gebiet des Essens ist das nicht anders!

Zum Schluss musste dieser erste Tag noch besprochen und auch die Flüssigkeitsreserven auf Trab gebracht werden. Auch das war ein sehr angenehmer Teil des Tages.

Außerdem haben wir am Abend noch Peter Borsdorff zu Besuch gehabt. Er hat uns über seine Initiative "running for kids" erzählt. Eine Spende für diesen guten Zweck kann ich jedem empfehlen!

Tag 2 Rurberg - Freilingen

Nach einer guten Nachtruhe konnte ich den zweiten Tag damit anfangen, mich richtig dem Frühstück zu widmen. Es wurde wieder beschlossen, in zwei Gruppen zu starten. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob wir aufgeteilt waren in eine schnelle und eine schnellere Gruppe oder in eine schnellere und eine weniger schnelle Gruppe. Jedenfalls sollte die eine Gruppe mehr als eine halbe Stunde nach der anderen starten. Ich hatte keine blasse Ahnung, in welche Gruppe ich gehörte; aber weil die zweite Gruppe eine halbe Stunde später startete und ich dann also eine halbe Stunde länger zum Frühstuck hatte, habe ich mich entschieden mit der zweiten Gruppe zu laufen. Im Endeffekt waren wir in dieser Gruppe 8 Läufer.





Die Route war wunderschön, aber sehr schwer. Nach etwa einer Stunde überholten wir die Gruppe, die eine halbe Stunde vor uns gestartet war. Anscheinend hatte diese Gruppe ein paar Probleme gehabt, die richtige Strecke zu finden. Um diese Gruppe etwas zu unterstützen, haben wir uns spontan entschlossen, einen unserer Läufer an sie anzugeben. Danach waren in unserer Gruppe nur noch 7 Läufer übrig.



Die Route blieb sehr schön, aber auch sehr schwer. Als Belohnung stieg die Temperatur von 27 Grad beim Start auf bis über 32 Grad. Wir mussten also so viel wie möglich trinken. In meinem Camelbag hatte ich 2 Liter zu trinken mit, dass hört sich sehr viel an, aber es ging sehr schnell mit dem Trinken. Am Ende des Tages hatte ich 8 Liter getrunken!


Um etwas zu trinken zu bekommen, musste man, wenn man in ein Dorf kam, irgendwo fragen, ob man etwas Wasser bekommen konnte. Das war nirgendwo ein Problem. Als wir wieder mal durstig waren, kamen wir an ein Haus, bei dem das Garagentor offen stand und ein Mann arbeitete. Sehr schnell kamen wir mit dem Mann ins Gespräch. Der gute Mann war früher der Dorfbäcker, aber jetzt im Ruhestand. Am Freitagnachmittag backt er immer noch Brot und Gebäck für seine Kinder und Enkelkinder. Er war gerade fertig mit dem Backen und wollte gerade seine frisch gebackenen Brote und Kuchen zu den Kindern bringen. Möchten wir vielleicht frisch gebackene Brötchen haben? Das war nicht bloß lecker, sondern super lecker oder wie man in Holland sagt "niet overheerlijk maar ovenheerlijk!" Fantastisch!


Bei Kilometer 28 war unser Versorgungsstand für diesen Tag. Die Damen standen hier mit Getränken, Keksen, belegten Broten, Salzgebäck u.s.w.. Nachdem wir unsere Körper gut aufgetankt hatten, konnten wir unser Abenteuer fortsetzen.

Nach weiteren 10 Kilometer haben wir unsere Reise unterbrechen müssen, um eine wunderschöne Basilika zu besichtigen. Sehr schön, aber als wir dann wieder in die Sonne kamen, spürten wir erst, wie heiß es war.

Ein Mitglied unserer Gruppe hatte sehr viele Probleme mit der Hitze. Etwa bei Kilometer 40 entschloss er sich, die Gruppe zu verlassen. Da man bei solchen Läufen nicht alleine bleiben sollte, opferte sich Helmut und blieb bei ihm. Deswegen bestand die Gruppe nun nur noch aus 5 Läufern: Lukas, Luc, Thijs, Bram und ich.

Auch ich wurde geplagt durch die Hitze und musste, wie gesagt, sehr viel trinken. Lukas machte den Vorschlag, an die Quelle des Flusses Ahr zu laufen und dort etwas gegen unseren Durst zu tun. Nach einigen Umwegen haben wir in der schönen mittelalterlichen Stadt Blankenheim die Quelle auch gefunden. Leider stand dort ein großer Zaun mit einem großen Vorhängeschloss. Aber die Abkühlung, die wir in der Eisdiele gefunden haben, war eine gute Alternative.


So konnten wir unsere Reise wieder fortsetzen. Nach einiger Zeit mussten wir den Eifelsteig verlassen und sind Richtung Freilinger See gelaufen. Die Hütten auf dem dortigen Campingplatz waren unser Rastplatz für die Nacht. Nach mehr als 55 Kilometern war Etappe 2 vollendet. Als ich im See tauchte, wurde mir bewusst, dass ich schon 100 Kilometer gelaufen war. Ein fantastisches Gefühl, danach im Wasser zu liegen. Das Bier, die Pommes und die Schnitzel gingen an dem Abend wie von selbst hinein.



Tag 3 Freilingen – Rurberg

Nach einer etwas unruhigen Nacht war es am Morgen Zeit, das Frühstücksbuffet zu überfallen. Das Laufen in zwei Gruppen war gut angekommen, also starteten wir wieder zu fünft eine dicke halbe Stunde, nachdem die anderen gestartet waren. Auf dem Plan stand diese Etappe mit 60 Kilometern. Erst mussten wir mehr als 10 Kilometer zurück, um wieder auf den Eifelsteig zu gelangen. Zum Glück war das Wetter ein Stück angenehmer als am Freitag. Das war auch besser, weil es auf dieser Etappe große Wegstücke gab, wo keine Leute wohnten und deswegen auch kein Wasser zu bekommen war.

Irgendwo an einem kleinen Bahnhof haben wir nach Wasser gefragt. Kein Problem. Aber wir mussten unsere Camelbags durch ein kleines Fenster manövrieren. Und wenn das mit einem leeren Camelbag gelingt, bedeutet das noch nicht, dass man auch mit einem vollen wieder raus kommt...


Nach einiger Zeit kamen wir über einen sehr steilen und schmalen Pfad in ein kleines Dorf. Hier war eine kleine Kneipe. Wir haben wieder nach Wasser gefragt und bekamen es ohne Probleme. Draußen vor der Kneipe saßen ein paar Leute beim Brunch. In kürzester Zeit entwickelte sich ein sehr lebhaftes Gespräch und wir entfernten mit besonderer Liebe das Brot und die Marmelade, die sie auf dem Tisch stehen hatten. Während dieses Gesprächs wurde auch gefragt, was wir denn im normalen Leben so machten. Einer der Läufer ist ein sehr talentierter Kunstmaler, der von Kühen sehr fasziniert ist. Er kann aber viel besser malen als Deutsch reden. Er konnte auch den Unterschied zwischen malen und bemalen von Kühen nicht beschreiben. Die Leute schauten dann auch ziemlich verwundert. Seltsam, wenn ich am Samstag irgendwo in the middle of nowhere sitzen würde und auf einmal würden 5 fast unbekleidete Kerle aus dem Gestrüpp kommen und mir erzählen, dass sie vom Bemalen von Kühen leben, dann würde ich das als die normalste Sache der Welt ansehen. Zum Schluss erzählten die Leute uns, dass sie am Vorabend ein orientalisches Fest gefeiert hatten. Davon war noch Gebäck übrig. Ob wir etwas davon möchten? Laufen kann auf sehr viele Weisen lecker sein.


Gut gefüttert und mit genügend Wasser konnten wir weiter laufen. Unser Verpflegungsposten war irgendwo bei km 42 auf einem Berg geplant. Das Laufen ging gut und wir hatten auch ein zügiges Tempo. Bei km 40 wurde der Himmel pechschwarz und es gab ein anständiges Gewitter. Das kann man sich sicher sehr nett auf Discovery Channel anschauen, aber live ist das, wenn man mitten im Wald ist, sehr beängstigend. Man kann nirgendwo hin. Vier von den fünf Läufern waren innerhalb einer Minute durch und durch nass, nur Bram zauberte von irgendwoher eine Jacke herbei - und war erst nach 3 Minuten pitschnass. Nachdem der schlimmste Regen vorüber war, sind wir zur Verpflegungsstelle weitergegangen. Aus Wegen waren kleine Flüsse geworden, die nächsten Kilometer waren also nicht schön zu laufen. Bei der Verpflegungsstelle wurden wir wieder verwöhnt mit vielen leckeren Sachen. Weil auch unsere Taschen im Wagen waren, konnten wir trockene Sachen anziehen.
Wir wunderten uns, dass wir während der zurückgelegten 43 km die andere Gruppe noch nicht überholt hatten. Also waren sie entweder schnell gelaufen oder es hatte Probleme gegeben. An der Verpflegungsstelle hörten wir, dass sie gegen 12 Uhr an dem kleinen Bahnhof angekommen waren. Sie hatten große Probleme gehabt, die richtige Strecke zu finden ("Verlaufen ist unmöglich"). Das würde heißen, dass sie statt gegen 18.00 Uhr in der Jugendherberge einzutreffen, dann erst die Verpflegungsstelle erreichen würden. Also würden sie die Etappe heute sehr lange geniessen können.







Nach der Verpflegungsstelle war es uns fünfen extrem kalt, weil wir so nass geworden waren. Nachdem wir einige Kilometer gelaufen waren und die Sonne wieder schien, war das glücklich vorbei. Die schöne Umgebung genießend haben wir diese Etappe ziemlich schnell und problemlos vollbracht. Während des Laufs haben wir noch einen kleinen Ausflug nach Einruhr gemacht. Es gibt dort eine Quelle mit eisenhaltigem Mineralwasser. Das mussten wir unbedingt kosten. Zufälligerweise war an dieser Quelle auch das jährliche Treffen eines Motorradclubs. Mit diesen Leuten kann man ja richtig gute Gespräche über die jeweiligen Hobbys führen. Solche Leute, die schon ihre maximale Herzfrequenz erreichen, wenn sie ihr Bein heben, um auf das Motorrad zu steigen, fanden es ziemlich wahnsinnig, was wir machten, und kommentierten es mit "Sport ist Mord".


Nach 67 Kilometern hatten wir unsere Jugendherberge wieder erreicht. Die Damen hatten unsere Taschen schon aufs Zimmer gestellt und nach eine phantastischen Dusche konnten wir gleich essen. Was kann ein Teller Makkaroni unvorstellbar lecker sein! Ach, statt Teller meine ich Topf. Warum sollte man die Makkaroni erst aus dem Topf auf dem Teller schaufeln und das immerzu wiederholen. Dass ich Hunger hatte, war nicht erstaunlich, denn meine Polar-Uhr sagte, dass ich während dieses Abenteuers 17.651 Kalorien verbraucht habe.
Ich glaube, dass ich ein Buch schreiben werde: die "Sonja Eifelsteig Diät - ein junger Gott in 4 Tagen" (In Holland macht fast jeder im Moment die "Sonja Bakker diet").

Etwa 2 Stunden nach uns kamen 2 Läufer der zweiten Gruppe. Sie hatten sich entschlossen, gegen Mittag die restlichen Läufer zu verlassen. Also blieb die Frage, wo die anderen waren. Glücklicherweise haben die meisten Läufer ein Handy; bloß schade, dass es keiner während des Laufs dabei hatte.

Die Jugendherberge war ausgebucht. Fast alle Gäste waren Holländer, die die ganze Nacht einen Sch...-Lärm gemacht haben. Richtig gut geschlafen haben wir also nicht. So waren wir noch wach, als die letzten Läufer gegen 22:30 Uhr ankamen.

Tag 4 Rurberg – Aachen

Nach dem Vollenden des Eifelsteigs blieb für den vierten Tag die Rückreise nach Aachen auf dem Programm. Die geplante Distanz war 37 Kilometer. Weil ich gerne jeden Tag einen Marathon laufen wollte, habe ich mich einige Zeit mit dem Gedanken getragen, vor dem Frühstück schon 5 Kilometer zu laufen. Weil wir aber in den vorangehenden Tagen immer mehr als die geplante Distanz gelaufen sind, habe ich das nicht gemacht.



Wir sind wieder in 2 Gruppen gestartet und haben wieder an der gleichen Stelle wie am ersten Tag eine sehr nette Mittagspause gemacht. Wir haben eine sehr schöne Tour gemacht und Lukas, Luc und ich sind am Ende noch eine Schleife gelaufen, um die Marathondistanz voll zu bekommen. Ich war sehr überrascht, dass ich während der letzten 5 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von mehr als 12km/h lief.


Als wir bei Helmut ankamen, konnten wir noch Kuchen und Eiscreme genießen. Das hatten wir uns auch verdient!

Zusammenfassend:
Ich habe mich wieder mal sehr gut amüsiert. Ich habe es genossen, unter sehr netten Leuten und in einer sehr schönen Landschaft zu sein. Es hat einige Momente gegeben, wo es schwer für mich war. Hiermit meine ich die Hitze von über 32 Grad und einige steile Abhänge und schlechten Untergrund. Ich habe viel gelacht. Und hatte Todesangst gehabt während des Gewitters. Ich habe viel (nicht so viel wie Bram) gegessen. Und ich bin 210 Kilometer gelaufen. Ich bin also sehr FROH und sicher nicht wie ein LEICHNAM angekommen!

Im nächsten Jahr (Eifelsteig 2008) bin ich wieder dabei.

 

Henk Geilen
www.loopplezier.tk
home.hccnet.nl/h.geilen/index.htm



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