80 km an der Ahr

Von der Quelle in Blankenheim bis zur Mündung in den Rhein

Am 20. September 2008

Am 24. November 2007 habe ich, ohne es zu wissen, mein Fluss-Erkundungsprogramm begonnen. Jörg und ich sind die Erft abgelaufen, von der Quelle bis zur Mündung in den Rhein. 107 km an einem Tag, da mussten wir verdammt früh aufstehen.

Als nächstes folgte die Geul am 29. Dezember 2007. Start in Lichtenbusch, direkt an der deutsch-belgischen Grenze, dann 53 km durch die Niederlande bis zur Maas. Netter Lauf - am 27. Dezember 2008 bin ich wieder dabei!

Mit André zusammen erlief ich dann die Wurm, auch nur gut 50 km lang. Nun war, wieder zusammen mit Jörg, die Ahr an der Reihe.

Jörg hatte alles generalstabsmäßig vorbereitet, wie immer. Er war die komplette Route vorher in 3 Teilstücken abgelaufen und kannte sich bestens aus. Naja, eine kleine Schwäche, aber dazu kommen wir später. Auf seiner Homepage kann man alles nachlesen.

Dagmar hatte sich angeboten, uns unterwegs vom Auto aus zu verpflegen. Vier Verpflegungsstände waren geplant. Gabi wollte uns mit dem Fahrrad begleiten. Nun konnte doch nichts mehr schief gehen, oder?

Tag X-1

Am Vortag reisten wir an, denn es sollte in aller Frühe losgehen. Dagmar und Jörg holten mich pünktlich vom Bahnhof in Horrem ab und zusammen fuhren wir nach Blankenheim. Die Jugendherberge hatte organisatorische Probleme und uns deshalb 3 Tage vorher auf das nahe gelegene Hotel Finkenberg 'upgegradet'. Wir wurden freundlich empfangen, unsere statt-Frühstück-Pakete lagen schon bereit und wir bezogen schnell unsere Zimmer. Wir saßen gerade bei Tee und Kuchen als auch Gabi schon kam. Sie war mit dem Zug nach Blankenheim-Wald gefahren und dann die letzten 7 km geradelt. Auch sie brachte ihre Sachen ins Zimmer und los ging es in die 'City'.

Nun ist Blankenheim nicht gerade eine Weltstadt. Das einzige italienische Restaurant hatte geschlossen, aber ein asiatisches Restaurant wurde uns empfohlen. Wir aßen uns satt und machten uns auf den Rückweg. Im Hotel leerten wir noch eine Flasche Wein und dann ging es ab ins Bett: 5:15 Uhr wecken, 5:50 Uhr Abmarsch, 6:00 Uhr Start an der Quelle.

Tag X

Ahrquelle  Ahrquelle
Um 6 Uhr an den Ahrquellen

Es war viel zu früh. Ich aß schnell meine beiden Brötchen, während ich die üblichen Vorbereitungen (Pflaster, Vaseline) traf. Im Bad gab es einen kleinen Stau, weshalb wir etwas zu spät waren. Aber wir hatten ja den ganzen Tag Zeit. Kurz nach 6 standen wir an den Ahrquellen, machten ein paar Fotos und schon ging es los.

Alles noch dunkel
Alles noch dunkel

Das erste Stück war eng und verdammt dunkel, aber Jörg hatte eine kleine Taschenlampe dabei. Dann folgten wir dem Ahrradweg, der Weg wurde breiter und Gabis Fahrradlicht reichte vollkommen. Bald dämmerte es, der Nebel lag über den Wiesen und es war herrlich ruhig.

Bei Ahrhütte
Bei Ahrhütte

Langsam ging die Sonne vor uns auf. Wir erreichten Ahrdorf, wo wir auch beim Eifelsteiglauf Station gemacht hatten. Nach 20 km, kurz vor Müsch, stand Dagmar zum ersten Mal am Wegesrand - leider ohne Kaffee.

1. Verpflegungspunkt
1. Verpflegungspunkt

Hinter Fuchshofen kam das schlimmste Teilstück: Mehrere Kilometer an der Straße entlang, ohne Fuß- oder Radweg. Aber es war noch früh und der Verkehr mäßig. Nur 4 Motorräder kamen uns entgegen und keins überholte uns (man, müssen wir schnell gewesen sein!).

Hinter Fuchshofen
Hinter Fuchshofen

Kaffee bekamen wir erst nach 32 km, in Schuld. In der Bäckerei war die Hölle los und die Kaffeemaschine war tierisch langsam. Aber wir hatten ja Zeit. Wenn wir gewußt hätten, dass Dagmar hier kurz vorher erst Kaffee getankt hatte...

Schöne Aussicht in Schuld
Schöne Aussicht in Schuld

Dagmar stand dann 6 km später, kurz vor Dümpelfeld, mit dem Kaffee. Noch ein Kaffee - kein Problem für uns Läufer - und auch nicht für Gabi.

Licht am Ende des Tunnels  Der Sonne entgegen
Immer der Sonne entgegen

Die Strecke war schön und abwechslungsreich. Das Ahr-Tal war mal enger und mal breiter, mal liefen wir an der Straße entlang und mal lag der Radweg etwas abseits der Straße.

Der Sonne entgegen 
 
Abwechslungsreich

 



Noch ein Tunnel
Noch ein Tunnel

 

Bei Ahrbrück
Bei Ahrbrück



Burg Kreuzberg
Burg Kreuzberg

Kreuzberg ist ein Teil von Altenahr. Die Burg Kreuzberg wurde 1340 erbaut, 1686 zerstört und 1760 in heutiger Form neu errichtet.

 



Bei Altenahr wechselten wir auf den Rotweinwanderweg. Manchmal gab es Stände örtlicher Winzer, wo man Wein und Federweißer kaufen konnte - sehr verführerisch! Aber noch konnten wir widerstehen! Viele Wanderer aber nicht, weshalb es an diesen Stellen manchmal recht eng wurde.

 

Bis Mayschoß, denn Dagmar hatte wieder eingekauft. Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, und etwas Alkohol schadet auch nicht.

Verpflegungspunkt Mayschoß
Verpflegungspunkt Mayschoß

Wir wollten schon fast wieder los, da kam Nadja angefahren. Sie begleitete uns bis zum nächsten Verpflegungspunkt und brachte etwas Abwechslung in die Männerkonversation.

Jörg, Nadja und Helmut
Jörg, Nadja und Helmut



In Ahrweiler hätten wir beinahe Dagmar verpasst. Wir waren schon am Auto vorbei, als sie uns entgegen kam. So gingen wir noch mal ein Stück zurück. Hunger hatten wir keinen, denn wir hatten uns gerade erste ein Eis gekauft. Aber wir tranken noch etwas und verabschiedeten uns dann tränenreich von Nadja.

Ahrweiler
Ahrweiler - wieder allein

Nun war es nicht mehr weit bis zur Mündung. Das Ahrtal war kaum noch als solches erkennbar. Keine Schluchten mehr, keine weiten Wiesen, die Ahr floss ruhig vor sich hin. Es konnte nicht mehr weit sein. Aber was war das? Auf einmal bog Jörg vom Weg nach rechts ab und führte uns durch Sinzig. Wir kamen am Bahnhof vorbei, folgten der ausgeschilderten Radroute, aber näherten wir uns auch unserem Ziel?
Irgendwann bogen wir endlich nach links ab, liefen noch mal durch Felder und erreichten endlich den Rhein. Nur die Ahr hatten wir verloren...

Umweg
Der Umweg

Noch mal nach links, an Walnussbäumen vorbei und endlich...
... erreichten wir eine Brücke über die Ahr. Dort wartete auch Dagmar schon. Wir machten noch schnell ein Finisher-Foto:

Ahr, Rhein und wir
Links die Ahr, rechts der Rhein und in der Mitte wir

Dann fuhr Gabi das Rad zum Bahnhof, wir holten sie mit dem Auto ab und fuhren in ein nahe gelegenes Thermalbad. Reichlich kalt... brrrr
Aber die Duschen waren warm.

Ab zum Bahnhof. Hier hieß es nun Fahrkarten kaufen und Abschied nehmen. Bald kam der Zug und ein netter Tag nahm sein Ende!

Vielen Dank an Jörg für die Vorbereitung, an Dagmar für die Betreuung, an Gabi für die Begleitung und die Bilder und an Nadja für die nette Unterhaltung!


 

Helmut



Home