Bericht vom Eifelsteig-Erlebnislauf
17. – 24. Mai 2013
Logo Eifelsteig

An sieben Tagen laufend über 300 km durch die wunderschöne Eifel-Landschaft bei fast 8000 Höhenmeter, das konnten gestandene Langstreckenläufer und -läuferinnen beim Gemeinschaftslauf über den Eifelsteig, organisiert durch Helmut Hardy vom LTB, Aachen, in diesem Jahr erleben. Wie jedes Jahr startete der Lauf, welcher jeden Tag mindestens einen Marathon beinhaltet, nahe dem Aachener Tierpark. 12 Läufer aus allen Teilen Deutschlands und des Drei-Länder-Ecks machten sich auf den Weg. Henry, Roland und Matthias reisten aus dem Ruhrgebiet bzw. Düsseldorf an, Mütze, Henk und Astrid aus Holland, Heinz aus dem Schwarzwald sowie Heinrich, Dirk, Björn und einige andere aus der näheren Umgebung. Der wichtigen Verpflegungs- und Gepäckwagen wurde von Gabi und Martine, Helmuts Ehefrau, gefahren.

 

An Pfingstsamstag gegen 10 Uhr machen sich 11 Läufer Richtung Trier auf, das in sieben Tagen erreicht werden soll. Am ersten Tag ging es von Aachen über Kornelimünster (Wikipedia), dem Beginn des Eifelsteigs, durch Hohes Venn (Wikipedia) vorbei an der Dreilägerbachtalsperre (Wikipedia) nach Roetgen und weiter an den Reinartzhöfe vorbei nach Monschau. Das Wetter war sonnig und trocken und schon in Roetgen war klar, was man für die lange Strecke nötig ist: Eine gute Verpflegung. Es gab Nudelsalat verfeinert mit den Kräutern des Garten bei Helmuts guter Freundin Christa. Und auch Henry ließ es sich nicht nicht nehmen, eine Runde Nussecken am Bäckerei-Wagen in Roetgen auszugeben. Was wir nicht wussten: Nussecken werden für das Finishen dieses Laufes ungemein wichtig sein! Nach 44km in ca. 7 Stunden, auch durch Mützenich vorbei an Kaisers Karl Bettstadt und einem leckeren Eis in der Monschauer Altstadt beendeten wir den ersten Tag mit einem gemeinsamen Abendessen in der Jugendherberge in der Burg Monschau (Wikipedia) und bei einem gemütlichen Abend im Felsenkeller.

 

Nun stand an jedem Tag eine weitere Etappe auf dem Eifelsteig an, der die Läufer bei schönstem Sommerwetter am 2. Tag 43km entlang der Perlenbachtalsperre über den Heckenweg durch Höfen (mit einem Abstecher zur Bäckerei zur Versorgung mit Nussecken) und weiter im Rurtal nach Einruhr führte. Hier fand der Trödelmarkt statt. Nun für die Läufer eher zweitrangig, aber die Verpflegung durch Gabi und Martine war sehr gut. Dann ging es am Rursee (Wikipedia) entlang zur Urfttalsperre (Wikipedia) weiter zur Wüstung Wollseifen und über die Burg Vogelsang nach Gemünd (Wikipedia), dem Ziel der Etappe.

 

Am 3. Tag wurde nach 43km Blankenheim erreicht. Der Weg führte über Kloster Steinfeld und Nettersheim (inkl. Naturschutzzentrum Nettersheim) entlang der Urft (Wikipedia) mit dem Ziel der Burg und Ahr (Wikipedia) Quelle in Blankenheim. Zum Abschluss wurde im Hotel Schlossblick nach dem Besuch des Wellnessbereichs mit Hallenbad und Sauna ein 4-Gänge-Menü verspeist. Die Pfingstwochenende-Läufer Björn, Joachim und Roland verabschiedeten sich und mit Thorsten und Sigrid, welche in ihrer Altersklasse Deutsche Meisterin über 100km ist, gesellten sich 2 weitere Langstrecken-Asse dazu.

 

Am nächsten Morgen stand die Königsetappe an, und zwar über 63km nach Gerolstein. Der Weg führte über den Kalvarienberg mit Blick auf den Aremberg, Hohe Acht und die Nürburg zu den Wasserfall Dreimühlen  sowie der Burg Kerpen (Eifel) nach Hillesheim, dem Marathon-Tages-Ziel. Hier stärkten sich alle bei Kaffee und Kuchen im Cafe Sherlock bevor eine Gruppe von 6 Läufern und Läuferinnen auch die weiteren 21km bis Gerolstein unter die Sohlen nahmen – eine wahre Top-Leistung! Noch eine Bemerkung: Hinweise auf Bäckereien mit Nussecken in einem Steinbruch 3km entfernt der Burg Kerpen sorgten für eine perfekte Verpflegung. Gabi und Martine waren an diesem Tag, unterstützt von Astrid, die einen Ruhetag einlegte, sogar 4 mal zur Verpflegung im Einsatz – Dankeschön! Gegen 19Uhr waren dann alle Läufer im Ziel und es wurde zusammen alles Essbare verputzt, was die Küche der Jugendherberge hergab!

 

Nach einer kurzen Nacht stand am 5. Tag die Etappe nach Manderscheid auf dem Program. Eine landschaftlich wirklich reizvoller Weg mit Trails und Forstwegen über den Nerother Kopf (Wikipedia) mit Burgruine nach Daun und weiter entlang dreier Maare (Wikipedia) zum „Donker-Turm“ nach Schalkenmehren und der Sternwarte „Hohe List“ sowie durch das Lieser-Tal entlang des Lieserpfad nach Manderscheid mit seinen 2 Burgen bis zum Ferienbauernhof „Kapellenhof“ 3km ausserhalb des Ortes. Diesmal standen je nach Lauftrecke bis zu 50km auf dem Programm, die alle Läufer erfolgreich absolvierten. Abends wurden wir mit Produkten vom eigenen Hof verwöhnt und bei einer Verbrennung von von 5000 cal pro Tag wurden auch schon mal 3-4 Portionen pro Person verspeist!

 

Nun brachen die beide letzten Tagen an und es waren nun noch 7 bzw. 6 Läufer am Start, die Strecke nach Trier zu finishen. Es ging 42km entlang der Lieser und Salm (Wikipedia) über die Kloster Himmerod (Wikipedia) und Niederkail, dem Geburtsort des Eifel-Dichters Peter Zirbes (Geburtshaus mit 300 Jahre alter Eiche), zur Burg Bruch (Wikipedia), unserer letzten Übernachtungsstation – ein wirkliches herrschaftliches Anwesen, wo wir sogar die Hochzeitssuite bezogen und besonders gut verköstigt wurden. Das Wetter war den Läufern an diesem vorletzten Tag nicht so hold, da es 2 mal richtig hagelte. Aber die Damen waren wie jeden Tag mit dem Verpflegungswagen zur Stelle, so dass neben der Verköstigung auch trockene Kleidung gereicht wurde. Auch die Tierwelt war aktiv, so dass mehrere Rehe den Eifelsteig kreuzten und uns auf unserem Weg begleiteten.

 

Am letzten Tag ging es bei toller Sonne in den Endspurt, 52km (wenn man sich 3mal verläuft!) bis nach Trier. Bei Kordel entlang der wundervollen Buntsandstein-Felsen passieren Henry, Helmut, Sigrid, Dirk, Henk und Astrid die Burg Ramstein, den Römer-Panorama-Weg und entlang des Butzerbach (Wikipedia), einem durch den Fels geschnittener wilden Bachverlauf, und erreichen nach dem Eifel-Kreuz die Felsen entlang der Mosel, die das Ziel -Trier (Wikipedia) -  vor Augen führen. Jeder Läufer hat sein persönliches Erfolgserlebnis und Laufleistung. Dirk erreicht so nach 3 Ultras und 4 Marathons nach 318km die Porta Nigra, Henry, Henk und Helmut haben sogar noch die Königsetappe am 4. Tag mit 63km auf der Habenseite - ein wirkliches umwerfendes Lauferlebnis, was besonders der einmaligen Eifellandschaft zu verdanken ist! Und natürlich Helmuts Organisation und besonders Gabi und Martine, die die Verpflegung an jedem Tag perfekt und liebevoll organisierten – und insbesondere Nussecken zum täglichen Verköstigungsprogramm einbrachten!

 

Alle Läufer und Läuferinnen werden sich bestimmt bei dem einen oder anderen Landschaftslauf wiedertreffen und wenn es etwas weitergehen soll, so gibt es in 2014 in der Woche vor Ostern ein weiteren Landschaftslauf in der Nähe – den Rheinsteiglauf von Bonn bis Wiesbaden über 8 Tage und 320km.

 

30.05.2013 – Dirk Palm



Home